Vijnana Bhairava – Atemmeditation

Bhoga-Yoga Krefeld zu Yoga und Geist – Das ist Shiva, eine seiner Inkarnationen wird Bhairava genanntDas ist Shiva, eine seiner Inkarnationen wird Bhairava genannt. Image by Brunamereu from pixabay

In meinem ersten Beitrag geht es um eine Meditationsmethode nach der Vijnana Bhairava – was so viel heißt wie „Die Erkenntnis des Göttlichen“. Das Vijnana Bhairava ist eine der ältesten Schriften des Kaschmir-Sivaismus und beinhaltet 112 Methoden der Konzentration (Dhāraṇā) bzw. Meditation (Dhyāna). Alle Meditationen haben ein Ziel – reines Bewusstsein schaffen und somit zur Ruhe der Gedanken und zur Freude zu finden.

Die Konzentration auf den Atem und auf die Atempausen nach der Vijnana Bhairava

Vijnana Bhairava, Vers 24:
„Das Ausatmen soll aufsteigen und das Einatmen (wörtlich: das Leben) soll absteigen, die höchste Energie ist in einem visarga (aus zwei Punkten) vereint. Der Zustand der Fülle wird erlangt, indem man (den Atem) an zwei Orten (Punkten) ihres Ursprungs mit Aufmerksamkeit fixiert (festhält).“

  • Komme in eine aufrechte meditative Sitzhaltung mit geschlossenen Augen.
  • Erde deine Beine und Sitzbeinhöcker und richte deine Wirbelsäule aus dem Becken heraus auf − das Brustbein und der hintere Scheitelpunkt streben zur Decke, die Schultern sinken nach hinten/unten, die Hände ruhen auf den Knien oder Oberschenkeln.
  • Schaffe mit der Atmung Raum zwischen deiner Basis und deinem Scheitelpunkt, indem du dich mit der Einatmung aufrichtest und mit der Ausatmung erdest.
  • Lasse deinen Atem länger und feiner werden und entspanne dich immer mehr durch die Konzentration auf deinen Atem.
  • Konzentriere dich auf nun die natürlichen Pausen zwischen den Atemzügen:
    „Gib den Pausen Raum.“
  • Nun lasse deinen Atem kreisen lassen, indem du der Bewegung des Atems entlang der Wirbelsäule folgst – mit der Einatmung absteigend von der Nase zum Herzen, mit der Ausatmung den Weg zurück aufsteigend.
  • Verweile jeweils in den Atempausen und nehme als Beobachter wertfrei wahr:
    „Spüre die Energie, die Fülle, in dir und tauche in die beiden Pausen ein. Alles kommt und geht – ob positiv oder negativ.“
  • Praktiziere so noch einige Minuten.

Um die Meditation zu beenden, nehme einige bewusste, tiefe Atemzüge und lenke deine Aufmerksamkeit langsam wieder nach außen.

Spüre eine Weile nach und beobachte, wie du dich nun fühlst. Vielleicht fühlst du dich achtsamer, energiereicher, ruhiger, freudvoller…

Ich wünsche dir viel Freude beim Ausprobieren und einen schönen entspannten Tag, namasté!