Darth-Vader und Ujjāyī

Bhoga-Yoga Krefeld zu Yoga und Körper – Darth-Vader und Ujjayi-AtmungGraffiti Darth-Vader von Star Wars. Image by Toxi85 from pixabay

Was fällt dir spontan zu Darth-Vader aus Star Wars ein? Mein Gedanke, ein Bösewicht mit deutlich hörbarer Atmung! In diesem Blog-Beitrag geht es um die Darth-Vader-Atmung. Im Yoga nennt man diese sehr beliebte Atemtechnik ujjāyī. Schon in den klassischen Haṭha-Yoga-Texten wird sie beschrieben.

Die Darth-Vader- bzw. Ujjāyī-Atmung

Haṭha-Yoga-Pradīpikā, Kapitel II, Vers 51:
Den Mund schließend ziehe man langsam den Atem durch die beiden Nāḍi ein, so dass er hörbar zwischen Hals und Herzen stecken bleibe.“

Anders ausgedrückt: man atmet langsam mit geschlossenem Mund durch die Nase ein und aus, sodass ein Reibelaut in der Kehle und Brust entsteht. Dieser Reibelaut wird durch eine sanfte Verengung der Stimmritze erzeugt – als würdest du einen Spiegel anhauchen.

Ujjāyī heißt wörtlich „die siegreiche Atmung“, denn die Lunge und Brust werden aufgebläht, wie bei einem siegreichen Kämpfer. Sie ist eine Atemübung, im Yoga prāṇāyāma genannt.
Diese Atmung ist für alle geeignet. Sie erwärmt den Atem und damit den ganzen Körper. Während der Yogapraxis schenkt sie Kraft und Ausdauer, denn sie versorgt den Körper bzw. die Muskeln mit viel Energie. Fließt dein Atem während deiner Yogapraxis lang und fein, ist es auch ein Indiz dafür, dass du in deinem optimalen Bewegungsspielraum übst. Sobald dein Atem angestrengt klingt, bist du in deiner Praxis zu weit gegangen. Ujjāyī wirkt wunderbar entspannend und auch reinigend bzw. schleimlösend – halte daher ein Taschentuch griffbereit.

Praktizieren von Ujjāyī

  • Komme in eine aufrechte Sitzhaltung – wenn du magst, schließe deine Augen.
  • Erde deine Basis (Beine, Sitzbeinhöcker) und richte deine Wirbelsäule aus dem Becken heraus auf, sodass dein Brustbein und dein hinterer Scheitelpunkt zur Decke streben. Deine Schultern fließen nach hinten/unten und deine Hände ruhen auf deinen Knien oder deinen Oberschenkeln.
  • Lenke nun deine Aufmerksamkeit auf die Bewegung deines Atems in deinem Körper:
    „Spüre, wie sich bei der Einatmung dein Brustbein hebt und dein Brustkorb weitet und wie sich bei der Ausatmung dein Brustbein senkt und dein Brustkorb zusammenzieht.“
  • Vertiefe nun deine Atemzüge – lasse sie vollständiger fließen.
  • Lasse deine Ausatmung länger und feiner werden, so dass sie immer langsamer wird:
    „Vielleicht nimmst du nach deiner Ausatmung eine kleine Pause wahr, bevor die nächste Einatmung kommen möchte. Das ist ganz normal und ein gutes Zeichen dafür, dass du wirklich bewusst und tief atmest! Atme so (tief, lang, vollständig) einige Zeit weiter.“
  • Verenge nun sanft deine Stimmritze:
    „Hörst du das leise Rauschen in deiner Kehle? Lausche achtsam auf diesen feinen Ton.“
  • Praktiziere so noch einige Minuten.

Um ujjāyī zu beenden, lasse den Ton mit einer Ausatmung leise ausklingen und deinen Atem wieder frei fließen (keine Verengung der Stimmritze mehr).

Spüre eine Weile nach. Wie fließt dein Atem jetzt? Vielleicht ist er nun ruhiger und harmonischer.

Ich wünsche dir nun viel Spaß mit der Darth-Vader-Atmung und vielleicht dient sie dir ja auch als Inspiration für deine Halloween-Verkleidung!