Yoga – Vereinigung von Körper, Atem und Geist

Bhoga-Yoga Krefeld – Yoga ist die Vereinigung von Körper, Atem und Geist
 

Was ist Yoga?



»yogas citta-vrtti-nirodhah«
Yoga ist die Beruhigung aller Bewegungen des Bewusstseins.
– Patañjali –

Yoga ist eine philosophische Lehre und Tradition aus Indien und bereits über 3000 Jahre alt. Das Wort ist abgeleitet von der Sanskritwurzel yuj, was vereinigen, anjochen bedeutet. Gemeint ist die Vereinigung von Körper, Atem und Geist. Der Zustand der Einheit (samādhi) führt uns zur Selbsterkenntnis und zur Freude.

Das Gegenteil von Einheit ist der Zustand der Dualität, hier hat unser Ego die Zügel in der Hand. Aus dieser Perspektive sehen wir die Welt als unseren persönlichen Film, als eine Illusion, māyā. Wir sind mit unseren Vorstellungen identifiziert, fühlen uns als getrennt (Ego und Umwelt) und erfahren Leid, duḥkha.
Durch Yoga können wir unser wahres Selbst hinter unserem Ego erfahren und das Leid überwinden – die Illusion löst sich auf.

Yoga ist somit ein Prozess des Aufwachens und der Selbstverwirklichung durch Selbsterfahrung. Wir sind bewusst anwesend im Hier und Jetzt, finden unsere innere Mitte, zur Ruhe unserer Gefühle und Gedanken und zu uns selbst.

Was ist ein Āsana?



»sthira-sukham-asanam«
Ein Asana soll stabil und angenehm sein.
– Patañjali –

Āsana ist das Sanskritwort für Körperhaltung im Yoga. Wir erden in einer āsana unsere Basis (Beine, Sitzbeinhöcker…) und schaffen aus unserer Mitte – aus unserem Herzen heraus – Raum. So erfahren wir Stabilität und Leichtigkeit, sthira-sukha.

Was ist ein Prāṇāyāma?



Der Atem soll
»dirgha-suksmah«,
lang und fein,
werden.
– Patañjali –

Ein prāṇāyāma ist eine Atemübung. Prāṇa heißt Atem bzw. Lebensenergie. Prāṇāyāma bedeutet die Lebensenergie auszudehnen, zu sammeln und zu lenken, indem man dem Atem kleine Widerstände entgegensetzt. Das geschieht durch das Setzen von bandhas (Verschlüsse bzw. Muskelkontraktionen).

Es gibt drei Arten von bandhas:

  • mūla-bandha, der Wurzelverschluss:
    den Beckenboden anspannen, indem man den Bereich zwischen Scham- und Steißbein nach innen zieht,
  • uḍḍīyāna-bandha, der Bauchverschluss:
    eine kontrollierte untere Bauchdecke,
  • jālandhara-bandha, der Kinnverschluss:
    das Kinn Richtung Brustbein und das Brustbein Richtung Kinn bewegen.

Der Atem ist ein Vermittler zwischen Körper und Geist, daher drückt sich der Geisteszustand auf der körperlichen Ebene im Atemmuster aus. Ein ruhiger Atem bedeutet einen ruhigen Geist!

Prāṇāyāma vertieft und beruhigt den Atem, sodass er lang und fein (dirgha-suksmah) fließt. Auf diese Weise kommt nicht nur unser Geist zur Ruhe, sondern unser Körper wird spürbar energetisiert. Wir erfahren „Mühelosigkeit“, denn unsere Sinne werden feiner, wir werden dadurch bewusster und können die Yogapraxis in vollen Zügen genießen. Achte auf deinen Atem – er ist dein bester Lehrer!

Was ist eine Kriyā?



„Der Körper ist dein Tempel. Halte ihn sauber und rein, damit die Seele darin wohnen kann.“
– buddhistische Weisheit –

Kriyās sind Reinigungshandlungen, die energetische Blockaden lösen, den Körper von Schlacken (ama, mala) reinigen und auch auf den Geist eine befreiende Wirkung haben.

Was ist Dhāraṇā /
Dhyāna?



„Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
Das Gegenstück zur äußeren Stille ist die innere Stille jenseits der Gedanken.“
– Eckhart Tolle –

Konzentration (dhāraṇā) bzw. Meditation (dhyāna) bedeutet seine Aufmerksamkeit nach innen zu lenken und als Beobachter wertfrei wahrzunehmen – egal ob positive oder negative Gedanken und Gefühle auftauchen. Dabei ist es hilfreich, seine Konzentration an eine Sache zu binden, z.B. an den Atem.

Meditation fördert nicht nur deine Achtsamkeit, sondern du siehst durch sie die Welt, wie sie ist und nicht, wie du sie sehen möchtest. Du schaffst Distanz zu Gefühlen und Gedanken, gewinnst Klarheit und wirst mental und emotional stabiler.

Yogastile



Das ist nur ein kleiner Ausblick!
Beim integralen – ganzheitlichen – Yoga, wie ich ihn unterrichte, pickt man sich aus den verschiedenen Stilen Elemente heraus. Daher ist er so innovativ und lebendig.

  • Asthanga-Yoga nach Pattabhi Jois – ein kraftvoller, körperorientierter Stil mit langen, dynamischen und strukturierten Übungsreihen
  • Hatha-Yoga – der klassische Stil mit komplexen Übungen für Körper, Atem und Geist; man nennt ihn auch „Yoga der Kraft“
  • Integraler-Yoga nach Sri Aurobindo – ein hauptsächlich geistiger Weg der Selbsterfahrung und Meditation
  • Iyengar-Yoga – ein kraftvoller, körperorientierter Stil; Menschen mit körperlichen Problemen finden hier guten Einzelunterricht; Einsatz von Yoga-Hilfsmitteln
  • Kriya-Yoga – ein Stil mit Körper- und Atemübungen; der Fokus liegt auf Meditation und geistiger Schulung
  • Kundalini-Yoga – klassischer Hatha-Yoga mit intensiven Körper- und Atemübungen; man nennt ihn auch „Yoga der Energie“
  • Tantra-Yoga  – die „Mutter“ des Hatha-Yoga; im Fokus stehen Meditationen, Visualisierungen, Mantras und Energielenkung und -erfahrung
  • Yin-Yoga – ein statisch passiver Stil mit langem Verweilen in den Haltungen, der zu tiefer Entspannung führt; im Fokus stehen die Faszien (Bindegewebshüllen), die mehr Zeit als Muskeln benötigen, um nachzugeben
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